Aufruf: Jetzt ist die Zeit für europäische Solidarität
Zusammenhalt und Kooperation sind wichtiger denn je. Das Rezept für die Zukunft dürfen nicht nationale Alleingänge sein, kein „jeder für sich”, sondern „einer für den anderen” und „gemeinsam stark”. In diesem gemeinsamen Aufruf erklären Martin Schulz, Franziska Brantner, Alexander Graf Lambsdorff und Monika Grütters warum es genau jetzt wichtig ist etwas für Europa zu tun und welche Rolle die Projekte von Tu was für Europa spielen.
Die Welt, Europa und Deutschland befinden sich im Griff der Corona-Pandemie. Die Lage ist ernst, sie verlangt entschlossenes, diszipliniertes und vor allem gemeinsames Handeln. Dieses Miteinander erleben wir gerade überall. Das macht Mut. Doch die notwendige Solidarität wird bislang hauptsächlich innerhalb von Landesgrenzen geleistet. Es fehlt eine große Strategie, die signalisiert: Diese Krise meistern wir gemeinsam. Jetzt ist die Zeit für europäische Solidarität!
Europa ist nicht Teil des Problems, Europa ist Teil der Lösung. Deshalb ist eine gemeinsame europäische Strategie in dieser Zeit wichtiger denn je. Das Virus macht eben nicht vor Grenzen halt. Also muss auch unsere Antwort grenzüberschreitend sein. Kapazitäten und Ressourcen in ganz Europa müssten gebündelt werden, und wir brauchen einen Austausch der besten Ideen und Methoden.
Gerade in der Krise brauchen wir nicht weniger, sondern mehr Europa! Das gilt sicher auch für die Zeit nach Corona. Denn die wirtschaftlichen, politischen und moralischen Folgen der Krise können nur gemeinsam und in gegenseitiger Solidarität gemeistert werden. Das Rezept für die Zukunft dürfen nicht nationale Alleingänge sein, kein „jeder für sich”, sondern „einer für den anderen” und „gemeinsam stark”.
In diesem Geist haben wir im vergangenen Jahr die überparteiliche Initiative Tu was für Europa ins Leben gerufen. Wir wollen, dass Europa ein Thema bleibt, nicht nur in Europawahljahren und in Krisenmomenten. Die überwältigende Mehrheit der Menschen in Europa unterstützt die Europäische Idee von Frieden, Toleranz, Respekt und Solidarität.
Unser gemeinnütziger Verein möchte ganz grundsätzlich die europäische Idee im Sinne der Völkerverständigung stärken. Das Gemeinsame stärken und möglichst viele Menschen in ihrer positiven pro-europäischen Grundhaltung unterstützen; Europa erlebbar machen, so alltäglich und einfach wie möglich; diejenigen in den Mittelpunkt stellen, die sich in ihrem normalen Leben für Europa engagieren. Hierfür gestalten wir konkrete Kampagnen und Mitmach-Angebote, die diejenigen Menschen fördern, die sichtbar für Europa eintreten. Bereits vor der Corona-Krise haben wir vor wenigen Wochen mit unserer Initiative einschlägige Projekte gestartet.
Das zivile Engagement für Europa fördert etwa der Colours of Europe Award, bei dem kommunale Initiativen für Europa unterstützt und vernetzt werden sollen. Das The Voices of Europe Project vereint europäische Stimmen und verbindet Songs zum Mitsingen aus ganz Europa miteinander. Und Kochen für Europa rückt regionale Gerichte aus Europa in den Fokus.
In der aktuellen Lage, die dramatisch ist, steht Europa für viele Menschen nicht an erster Stelle. Wir kennen auch die riesigen Herausforderungen der Städte und Gemeinden. Und doch sind wir überzeugt, und erfahren dies auch durch vielerlei Rückmeldung, dass all diese Projekte gerade jetzt Sinn machen! Denn sie bauen auf den europäischen Geist der Kooperation und des Miteinanders, den wir gerade jetzt so sehr herbeisehnen und nach der Krise noch mehr brauchen werden. Deshalb haben wir uns ganz bewusst dazu entschieden, unsere Vorhaben zeitlich angepasst fortzuführen und für die Teilnahme daran zu werben.
Besonders möchten wir heute auf das Anliegen des Colours of Europe Awards aufmerksam machen: In kleineren Städten und Kommunen findet beispielhaftes Europa-Engagement statt, das das Potenzial hat, auch andere zu inspirieren. Daher rufen wir die Städte unter 50.000 Einwohner, die sich mit konkreten Ideen und Projekten dem europäischen Gedanken verpflichtet fühlen, dazu auf, sich zu bewerben und Teil unseres pro-europäischen kommunalen Netzwerkes zu werden. So wollen wir gemeinsam regionales attraktives europäisches Engagement in möglichst breiten Teilen unseres Landes sichtbar entfachen.
Europa gelingt vor Ort. Und dass Europa gelingt, war selten wichtiger als jetzt.
Wir von Tu was für Europa bitten alle, denen Europa wichtig ist: Lasst uns gerade jetzt engagiert für Europa eintreten!
Martin Schulz, Vorsitzender
Franziska Brantner, stellvertretende Vorsitzende
Alexander Graf Lambsdorff, Beiratsvorsitzender
Monika Grütters, Schirmherrin